Helsinki - Tage des Donners

'Days of Thunder' - so heißt nicht nur ein Spielfilm mit Tom Cruise, der im Umfeld der amerikanischen NASCAR-Serie spielt. Auch die Rennen der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) bzw. der International Touring Car Series (ITC) bis 1996 und zuletzt der FIA Grand Touring Championships (FIA-GT) trugen das Wort 'Thunder' in ihrem Titel ... und dies zu Recht. Denn es war wirklich ein unvergeßliches Erlebnis, wie die spektakulären Fahrzeuge mit atemberaubender Geschwindigkeit ihre Bahn durch die engen Straßenschluchten zogen, millimetergenau an den Betonmauern vorbei, bei denen jeder noch so kleine Fehler unerbittlich mit einem größeren Schaden bestraft wurde. Besonders viel Schrott gab es beim ersten und einzigen Auftritt der FIA-GT im Jahre 1997, aber daß nicht nur deshalb, weil die Gentlemen Drivers mit ihren teuren Sportwagen die Kontrolle verloren hätten. Es waren vielmehr die jungen Heißsporne aus der Formel 3000, die glaubten, man könne hier genauso leichtsinnig über dem Limit fahren wie auf einer gewöhnlichen Rennstrecke. Aber der Kurs in der finnischen Metropole ist eben alles andere als gewöhnlich.


Ein Blick über den Kurs: Links die Strecke, in der Mitte die Boxengasse und rechts die Start-Ziel-Gerade

Leider herrscht seit 1997 Motorenruhe am Hafen von Helsinki, denn offenbar scheuen alle Serienausrichter die Kosten des Transfers in den hohen Norden oder das Risiko zahlreicher Unfälle. Aber die Organisatoren, Robert Lappalainen und seine Frau Marja-Leena, lassen sich auch bis heute noch immer wieder bei der einen oder anderen Motorsportveranstaltung sehen, um Kontakte zu pflegen und für eine Neuauflage des 'Thunder in Helsinki' zu werben.

   
Lokalmatador Markku Alén im Carrera Cup - Nicola Larini bewies bei einer Show-Einlage die F1-Tauglichkeit der Strecke

Und der Weg ins ferne Finnland ist gar nicht einmal so kompliziert. Wer nicht auf den Geldbeutel zu schauen braucht, der setzt sich einfach ins nächste Flugzeug und jettet hinüber. Wer dagegen mit größerem Gepäck oder Fahrzeug reist, dem bieten sich zwei Alternativen. Die Finnjet-Finncarrier ist eine Personen- bzw. Frachtfährgesellschaft, die die Teams mit ihren Renntrucks nonstop von Deutschland aus nach Helsinki bringt. Vom Hafenterminal sind es dann nur noch wenige Minuten bis zum Fahrerlager. Wer hingegen Geld sparen möchte und darüber hinaus auch unterwegs etwas anderes sehen will als nur Wasser ohne Ende, dem empfehlen wir eine kombinierte Fahrt mit der Fähre und dem PKW über Schweden. Dabei geht es zunächst mit der TT-Line von Travemünde nach Trelleborg, dann mit dem Auto ca. 600 km quer durch Schweden bis nach Stockholm (wo sich auf jeden Fall eine Stadtbesichtigung empfiehlt) und von dort aus mit der Silja oder Viking Line weiter nach Helsinki.

   
Wohnen im Blockhaus macht viel mehr Spaß - Hat hier irgend jemand einen Elch gesehen?

Vor Ort gibt es verschiedene Hotels aller Kategorien, unter denen man auch hier wieder je nach Geldbeutel auswählen kann (apropos Geld: 1 Finnmark entspricht ca. 0,33 DM, also einfach die finnischen Preise durch drei teilen!). Viel schöner ist es aber, sich auf einem der nahegelegenen Campingplätze eine der landestypischen Blockhütten zu mieten. Denn auch diese bieten den nötigen Komfort wie Toiletten und Duschen und haben bis zu drei Schlafzimmer. Vom Campingplatz aus ist man in ca. 25 Minuten in der Stadt. Da aber Helsinki wie alle anderen Großstädte auch nicht allzuviele Parkplätze hat, sollte man eher das Auto am Stadtrand stehen lassen und mit der Straßenbahn fahren. Die nächstgelegene Station zur Rennstrecke heißt übrigens 'Sörnäinen'. Von dort aus erreicht man über die 'Käenkuja'-Straße und eine Fußgängerbrücke direkt das Fahrerlager.


Die Innenstadt von Helsinki entdeckt man am besten zu Fuß oder mit der Straßenbahn

Noch ein paar Worte zur Rennstrecke: Wie bereits erwähnt, handelt es sich nicht um einem permanenten Kurs, sondern die Anlage entsteht jeweils in einer Arbeit von ca. drei Tagen auf öffentlichen Straßen im Hafenviertel der Stadt. Dazu werden nicht weniger als 6800 Meter Betonmauern aus Fertigelementen rechts und links der Strecke aufgestellt. Der Kurs selbst ist 3,18 km lang und fast völlig eben (der maximale Höhenunterschied beträgt sieben Meter). Auf den Tribünen finden bis zu 30.000 Zuschauer einen Sitzplatz, aber da die Finnen außerordentlich begeisterte Motorsportfans sind, kommen zu einem Top-Event, wie es die DTM/ITC damals war, mindestens viermal so viele, die dann entweder entlang der Strecke hinter den Zäunen stehen oder mit Beziehungen einen Platz in einem der unmittelbar an der Strecke liegenden Büro- und Fabrikgebäude finden.


Schnell und interessant - die Rennstrecke liegt zwar im Hafengebiet, jedoch sehr zentral zur Innenstadt

Zum Schluß wie immer einige hilfreiche Adressen und Telefonnummern:

Grand Prix Center of Helsinki Oy Hotel Booking Center
Sörnäisten rantatie 23 Railway station
SF-00500 Helsinki SF-00100 Helsinki
Tel. 00358-0-3944468 Tel. 00358-0-171133
Fax: 00358-0-3944251 Fax: 00358-0-175524


TT-Line GmbH & Co. Finn Carriers - Poseidon AG
Mattentwiete 8 Gr. Altefähre 20-22
D-20457 Hamburg D-23552 Lübeck
Tel. 040-3601-442 Tel. 0451-15070
Fax: 040-3601-407 Fax: 0451-72811


Finnische Zentrale für Tourismus RASTILA Camping
Lessingstraße 5 Markku Karsalainen
D-60325 Frankfurt SF-00500 Helsinki
Tel. 069-7191980 Tel. ...
Fax: 069-7241725 Fax: 00358-0-3441578
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