Wer kennt sie nicht, die traditionsreichste und berühmteste Rennstrecke Deutschlands ... den Nürburgring. Bereits im Jahre 1927 fand das erste Rennen auf dem Kurs statt, der damals zur Förderung der strukturschwachen Eifelregion unterstützt durch öffentliche Mittel gebaut wurde. Und seit über 70 Jahren pilgern nun jährlich etwa 1,5 Millionen Motorsportfans aus allen Teilen Deutschlands, Europas und Übersee zum Nürburgring, um ihre Helden zu bewundern oder sogar selbst bei einem der Breiten- oder Spitzensport-Events ins Lenkrad zu greifen.

Die legendäre Nürburgring-Nordschleife und der "kleine" GP-Kurs (links) ergeben zusammen eine Streckenlänge von fast 26 km

Die meisten Daten und Fakten rund um den "Ring" sind allgemein bekannt, deshalb hier nur so viel: Neben der traditionellen Nordschleife (20,8 km Länge, insgesamt 73 Kurven davon 33 Links- und 40 Rechtslurven!) gibt es seit 1984 den modernen GP-Kurs, der seit dem Bau der Mercedes-Arena im Winter 2001/2002 und dem aktuellen Umbau der NGK-Schikane (früher "Veedol-S" bzw. "Veedol-Z") im Winter 2002/2003 eine Länge von 5,148 km aufweist, in der etwas flüssigeren Motorrad-Variante der NGK-Schikane sind es 5,137 km. Nach wie vor kann diese Strecke durch eine Querverbindung vor der Ford-Kurve auf nur noch 3,628 km (bzw. 3,617 km) verkürzt werden. Die Kurzanbindung wird in erster Linie beim Truck-GP gefahren, aber gelegentlich benutzen auch nationale Tourenwagen- und Formelserien diese Variante, um etwas Abwechslung in ihren Rennkalender zu bringen. Ansonsten folgt man dem Beispiel der Formel 1 und fährt auf dem klassischen GP-Kurs, der heute mehr denn je als eine der sichersten Rennstrecken Europas gilt. Die Nordschleife ist leider fast vollständig aus den internationalen Terminplänen verschwunden. Als letzte Großveranstaltung findet hier jedoch jedes Jahr im Mai/Juni das Int. ADAC-24 Stunden-Rennen statt, bei dem durch Addition beider Kurse sogar eine Streckenlänge von 25,951 km entsteht. Weitere gern gesehene Nutzer sind die BF Goodrich Langstrecken-Meisterschaft (traditionell Nordschleife plus Kurzanbindung GP-Kurs ergibt 24,433 km) und die ADAC Youngtimer Trophy. Und den Rest des Jahres nutzt die Automobilindustrie auch heute noch trotz vermehrter Simulationsmöglichkeiten am Computer diesen Kurs ganzjährig zu Testfahrten für neue Fahrzeuge, Reifen und sonstiges, technisches Zubehör.

24 Stunden durch die "Grüne Hölle" - das ist für die Fahrer genauso wie für die Fans jedes Mal ein einzigartiges Erlebnis am Tag und in der Nacht!

Die Rennen auf der Grand Prix-Strecke schaut man sich am besten von der Mercedes-Tribüne T4a an, wo man nicht nur den Weg der Rennfahrzeuge von der Geraden kommend durch die berüchtigte Castrol-Kurve und die Mercedes-Arena sehen kann, sondern auch die genau gegenüberliegende RTL-Kurve im Blick hat. Ein weiterer (Geheim-)Tip ist die T13 an der Coca Cola-Kurve, das ist die letzte Kurve vor der Start-Ziel-Geraden. Der "klassische" Zuschauerplatz an der Nordschleife ist wohl für viele das Brünnchen, aber auch Wippermann, Pflanzgarten (mit der Sprungkuppe!) und natürlich das Karussell garantieren für gute Sicht und eine tolle Atmosphäre.
Weitere erwähnenswerte Einrichtungen am Nürburgring sind das 'auto motor und sport-Fahrsicherheitszentrum', die Motorsport Academy Nürburgring sowie das Rennsportmuseum, welches vor einigen Jahren zu einer wirklich beeindruckenden Erlebniswelt mit vier großen Hallen incl. einer ca. 600 Meter langen Indoor-Kartbahn ausgebaut worden ist. Ein Besuch dieser Attraktion ist auf jeden Fall empfehlenswert!

Neu auf dem Nürburgring seit 1998: Die erste permanente Videowand an einer Rennstrecke Europas

Zum Schluß noch ein paar Tips am Rande: Die meisten Motorsportfans wissen natürlich, daß man an renn- und testfreien Tagen die Nordschleife gegen Gebühr mit Privatfahrzeugen befahren darf. Ein echtes Highlight ist aber auch die Mitfahrt mit der ehemaligen BMW-Werkspilotin Sabine Schmitz, die es mit dem Ring-Taxi, einem BMW M5 mit ca. 340 PS, einmal so richtig "fliegen läßt". Abends empfiehlt sich auf jeden Fall ein Besuch der Cockpitbar im Dorint-Hotel. Etwas "rustikaler" und dabei wirklich urgemütlich ist es aber auch im Kesselchen im alten Fahrerlager. Und ansonsten ist an den Renn-Wochenenden die Pistenklause unten im Hotel Tiergarten immer ein guter Tip. Früher gingen dort oft rauschende Parties ab, bei denen man gelegentlich schon einmal knietief durch den Eifel-Champagner (Marke: Bitburger extra dry!) watete. Aber seit auch so alte Haudegen wie Dieter Quester, "Strietzel" Stuck und Co. etwas ruhiger geworden sind, geht es in dem Haus, das übrigens Sabine Schmitz' Eltern gehört, wesentlich gesitteter zu. Sabine ist übrigens selbst auch in der Gastronomie aktiv: Bei ihr gibt es die leckerste Pizza von ganz Nürburg!

Sabine Reck auf der Nordschleife - zusammen mit ihren Partnern Johannes Scheid (rechts) und Hans Widmann gewann sie als erste Frau das 24h-Rennen

Wer jetzt noch mehr wissen will, dem empfehlen wir einen Besuch auf der Homepage des Nürburgrings:

Hier kann man sich Fotos von den verschiedenen Streckenabschnitten ansehen, sich über Termine informieren und für die großen Veranstaltungen gleich Tickets bestellen.